Zwei ist die Fortsetzung des Null-Eins-Remixzyklusses und eine Platte, auf der Maeckes Geschichten erzählt.
Geschichten von damals, Geschichten von Träumen, Geschichten, warum alles so scheiße ist. Aber wer jetzt
denkt, Zwei würde deswegen schmalzig und voll von süßen Gefühlserklärungen sein, liegt falsch. Maeckes
verpasst mit Wort und Beat allen eine Schelle, die es verdienen. Und zwar mit voller Wucht.
In Anbetracht der beiden Vorgänger-EPs wird jetzt eine Entwicklung deutlich: Der Beginn des Remix-
Zyklusses wurde kritisiert, viele haben nicht verstanden, was Maeckes mit diesen Skizzen ausdrücken will.
Eins hat das schon ein wenig klarer gemacht, die Skizzen wurden weiterentwickelt, erst richtig produziert,
von namhaften Künstlern wie Melbeatz, Rummelsnuff und Biztram, die auch jetzt an der Produktion der
Fortsetzung beteiligt waren.
Doch nun wurden die Texte, die auf Eins über die Skizzen gelegt wurden, wurden auf Zwei einfach gelöscht,
neu getextet, umgekrempelt – alles wurde nochmal auf Anfang gespult. Trotzdem beziehen sich die
Texte auf Zwei in irgendeiner Art und Weise auf die Ursprungstexte. Ob nun als direkte Fortführung oder
Umkehrung eines Teilaspekts. So ging es beispielsweise in „Sägeblatt“ von der Eins-Platte um einen unnötig
großen Energieaufwand: „Mit dem Sägeblatt durch die Butter schneiden“. Auf Zwei wird dies dann teilweise
nach innen gerichtet.
Mal wird Maeckes Gesang von treibenden Beats unterstützt, trotz der pessimistischen, tristen Texte wirken
die Tracks dann fälschlicherweise fröhlich – Maeckes verarscht uns. „Herz voller Wespen“ ist hier ein
Paradebeispiel.
Spätestens bei Zwei wird es der letzte das Vorhaben Maeckes kapiert haben. Der Ursprungsgedanke des
Zyklusses wurde umgesetzt: Es sollten zwölf unfertige Songs genommen und entwickelt werden. Von allen,
die meinten, etwas zu diesem Gesamtwerk beisteuern zu müssen. Aus diesem Grund wurde Eins auch zum
Free-Download angeboten.
Besondere Ehre gebührt dem Münchner Edgar Wasser. Der gibt auf „Olympia Puke“ seinen Senf zum Besten
und darf als einziges Feature auf dem Album glänzen.
An Zwei hat Maeckes größtenteils schon 2012 angefangen zu arbeiten. Und das merkt man. Jeder einzelne
Track wirkt durchdacht, es gibt keine Unstimmigkeiten, jeder Song birgt kleine Überraschungen. Das Album
wird so nicht langweilig, da kein Track dem anderen ähnelt.
Schon jetzt steht fest: Auf die Fortsetzung Drei werden alle sehnsüchtig warten. Denn mit dem Remix-Zyklus
veröffentlicht Maeckes ein Lebenswerk, ein Projekt, sich selbst ewig zu machen. Und ausnahmslos jeder wird
am Ende seinen Namen schreien.